Geschichte des Deutschen Convents

1652 wurde die Kongregation der Borromäerinnen in Frankreich gegründet, um Armen und Kranken zu helfen. Der Hl. Karl Borromäus wurde als Ordenspatron und Vorbild für die karitative und apostolische Tätigkeit erwählt. Im Laufe der Zeit kamen zahlreiche Niederlassungen in verschiedenen Teilen der Welt hinzu.

1893 eröffneten die Schwestern in der Deutschen Kolonie (Jerusalem) eine Krankenstation. Das waren die Anfänge des St. Charles Convents. Das Mutterhaus unseres Convents in Jerusalem ist das Kloster Grafschaft-Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Neben der Krankenpflege sorgten sich die Schwestern auch um alte Menschen und gaben umherstreunenden Kindern ein neues Zuhause und eine schulische Ausbildung.

1905 bezogen die Schwestern den ersten Teil des neu errichteten Deutschen Convents in der Lloyd George Street. In den folgenden Jahren nahm die karitative Tätigkeit immer mehr zu.

1912 wurde der weitläufige Garten angekauft um die Kinder, Alten und Kranken vor der Gefahr eines offenen Petroleumtankes zu schützen, welchen eine amerikanische Firma auf eben diesem Grundstück errichten wollte. Im weiteren Verlauf seiner Geschichte wurde der Convent mehrmals erweitert.

1934 wurden zum erstenmal Pilger aufgenommen, die hier zunächst nur speisen konnten. Aus diesen Einnahmen wurden Schule, Internat und Altersheim finanziert.

Der 2. Weltkrieg brachte schwere Zeiten in den Convent. Alle deutschen Schwestern in Palästina wurden im St. Charles Convent interniert, ebenso die deutschen Mönche von der Dormitio Abtei auf dem Zion. Außerdem belegten britische Offiziere einige Zimmer.

Nach dem Krieg kam für die Schwestern eine zusätzliche Aufgabe hinzu, sie pflegten eingewanderte deutsche Juden, die die Shoah und den Holocaust überlebt hatten.

Im Lauf der Jahre füllte sich das Haus immer mehr mit Menschen, die Jerusalem, das Herz unseres christlichen Glaubens besuchen kamen. So wurde die Hauptaufgabe der Schwestern die Betreuung von Pilgern, besonders nach der Wiedervereinigung der Stadt 1967.

Die Gemeinschaft der deutschen, palästinensischen und rumänischen Schwestern unterhält, neben der vielseitigen Arbeit im Gästehaus, einen Kindergarten für etwa 140 Kinder.

Für alle Besucher galt und gilt
Friede den Kommenden,
Freude den Bleibenden,
Segen den Scheidenden!